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„Wir brauchen eine Kultur der echten Verbindungen“

Expertenkreis Corporate Resilience startet ins Jahr 2022

Das Veranstaltungsformat 22316_BOX des DPRG Expertenkreises Corporate Resilience startete am 21. Februar ins Jahr 2022. Der Fokus in der 22316_BOX liegt auf der Entdeckung der Erfolgsfaktoren Organisationaler Resilienz, das heißt auf den Erfolgsfaktoren, die Organisationen im Hinblick auf ihre Widerstandsfähigkeit, Krisenfestigkeit und Entwicklungsfähigkeit stärken.

In den vorausgegangenen Boxen betrachteten die Teilnehmenden gemeinsam mit dem Service Designer Thomas Weltner und Jana Meißner, der Leiterin des DPRG-Expertenkreises Corporate Resilience, schon einige Resilienz-Erfolgsfaktoren: den Faktor Kreativität zum Beispiel, und auch den Faktor Mut. In der Erstausgabe 2022 hieß das Thema: „Erfolgsfaktor Mensch“. Der Expertenkreis befasste sich im Verlauf der virtuellen Stunde mit den „Menschen in Organisationen“ – mit Menschen, die ohne Frage den Erfolg und auch den Misserfolg von Organisationen beeinflussen können.

Gast der 22316_BOX war Ulrike Reiche. Ihr Zugang zur Organisationalen Resilienz ist die betriebliche Gesundheitsförderung und Stressbewältigung. Seit Jahren beschäftigt sich die Beraterin, Buchautorin und ehemalige Bankerin mit der Frage, wie Menschen miteinander agieren, wie sie mit Konflikten umgehen und wie sie miteinander kommunizieren Für das 22316_MAG hat sie eindrucksvoll in einem Gastbeitrag über das natürliche Grundprinzip der Resilienz berichtet (zum Beitrag).

Drei Thesen im Kontext Organisationaler Resilienz

In die 22316_BOX brachte Reiche im Gespräch mit der Leiterin des DPRG-Expertenkreises, Jana Meißner, drei Thesen ein:

These Nr. 1: Eine Resiliente Organisation braucht Klartext!

Aus ihrer Beratererfahrung – insbesondere während ihrer Betreuung von Insolvenzfällen – wusste Reiche zu berichten, dass Situationen, die nicht beim Namen genannt werden, und Menschen, die im unternehmerischen Kontext nicht miteinander reden bzw. keinen Klartext miteinander sprechen, ein existenzbedrohendes Risiko für Organisationen darstellen.

These Nr. 2: Eine resiliente Organisation braucht Bewegung statt Führung!

Reiche sagte: „Niemand schafft es allein.“ Eine Führungskraft, der niemand folgt, bewegt nichts. Entscheidend ist: „Ins Tun zu kommen – und zwar gemeinsam!“. Eine Organisation, die ihre Resilienz stärken möchte, sollte, ergänzte Jana Meißner, Netzwerkorientiert handeln und Rahmenbedingungen schaffen, in denen ein gemeinsames „Ins Tun kommen“ ermöglicht und gefördert wird. Hier kämen die Resilienz fördernden Managementsysteme – sich widerholende Muster – ins Spiel, betonte Meißner. Ihnen wird sich der DPRG-Expertenkreis 2022 im Besonderen widmen.

These Nr. 3: Eine resiliente Organisation braucht echte Verbindungen!

„Wir kommen aus einer Kultur der Vereinzelung. Wir brauchen eine Kultur der echten Verbindungen“, so Reiche. Es käme in Organisationen im Kontext der Resilienz insbesondere darauf an, der Vereinzelung entgegenzuwirken. In Organisationen herrsche häufig eine ausgeprägte Konkurrenzsituation vor. In Zeiten von Instabilität und Chaos seien belastbare Verbindungen zwischen Menschen ein Schlüssel zur Bewältigung von Herausforderungen. Dabei ist für Reiche die Schaffung echter Verbindungen deutlich mehr als nur ein Netzwerken.
Ganz im Sinne der These Nr. 3 hat sich die „Box“ zum Ziel gesetzt, die Wegbegleiter der Resilienz zu verbinden. Fester Bestandteil der 22316_BOX ist darum das Speed-Dating der Teilnehmenden, dass auch in dieser 22316_BOX stattfand – diesmal mit der Aufgabenstellung: „Findet heraus, was euch verbindet.“

Mehr Anknüpfungspunkte für echte Verbindungen in Organisationen

Dem Gespräch zu den drei Thesen schloss sich ein Workout der Teilnehmenden mit der Fragestellung an: „Wie schaffen wir mehr Anknüpfungspunkte für echte Verbindungen in Organisationen?“. Auf der eingesetzten MURAL-Collaborations-Plattform fanden sich unter anderem diese Ergebnisse des Workouts:

Anknüpfungspunkte für echte Verbindungen im Unternehmen…

  • sind dann möglich, wenn organisationale Strukturen geschaffen werden, die echte Verbindungen zulassen und fördern.
  • sind dann möglich, wenn der individuelle Wille zu echten Verbindungen vorhanden ist
  • können entstehen, wenn dafür bewusst „Räume“ aufgemacht werden
  • entstehen durch gemeinsames Erringen von Meilensteinen
  • entstehen durch das gemeinsame Durchstehen von herausfordernden Situationen und Krisenereignissen
  • werden gefördert durch kurze Formate wie ein „Meet & Eat“ oder „Never lunch alone“ in der Kantine
  • werden gefördert durch Betriebssport/ Sportangebote bei denen Mitarbeiter mit gemeinsamen Interessen zusammenkommen
  • werden gefördert, wenn Menschen mit gleichen Interessen zusammenkommen
  • können durch Volunteering-Angebote und Mentoring entstehen
  • können durch die individuelle und aktive Arbeit an den Verbindungen entstehen

Hier ein kurzer Snap auf das Feedback zur Veranstaltung:

  • „Muss mich leider verabschieden. Wäre beim nächsten Mal gerne komplett dabei. Danke und herzliche Grüße.“
  • „Ich muss mich verabschieden. Spannendes Thema. Bis bald.“
  • „Vielen Dank und bis bald. Es war kurz, aber knackig!“
  • „Ich muss leider weg. Der Austausch war sehr spannend! Danke!“
  • „Ich hatte Spaß und habe einige Denkanstöße von Teilnehmer:innen mitgenommen.“
  • „Vielen Dank für die Impulse und den Austausch!“
  • „Danke für die Anregungen!“
  • „Schönes Speeddating. Toll mit den vielen Impulsen und Breakout Sessions.“
  • „Bewegung, Miteinander, New Work Fokus von Ulrike fand ich spannend und freue mich auf Vertiefung.“
  • „Liebe Jana, lieber Thomas, danke für die schöne Stunde heute.“
  • „Liebe Jana, ich fand das Meeting eben sehr gut und würde gerne in den Verteiler aufgenommen werden, um kein Meeting mehr zu verpassen. Vielen Dank!“

Die Resilience Box wird in Zukunft sicherlich das ein oder andere Live-Format präsentieren – im Kern aber bleibt sie ein leicht in den (Arbeits-)Alltag integrierbares Online-Format für alle DPRG-Mitglieder. Spaß, Partizipation und Interaktion sind schließlich auch virtuell möglich. Die Ankündigung des nächsten Termins der Resilience Box erfolgt wie gewohnt über die DPRG und unsere Social Media Kanäle.

Jana Meißner Resilienz-Expertin
Autor

Jana Meißner