Glossar

Wichtige Begriffe zum Thema Resilienz

ISO 22316:2017

Die ISO 22316:2017 (Security and Resilience – Organizational Resilience – Principles and Attributes) ist ein Rahmenwerk zur Organisationalen Resilienz (Meißner 2021). Der internationale Standard kann Unternehmen dabei unterstützen, ihre Belastbarkeit zu erhöhen (Herdmann).

 

Meissner JO (2021) Organisationale Resilienz „in a nutshell“ In: 22316_MAG, Das Magazin für Gestalter Organisationaler Resilienz, #01 Q3_21: 18-19; Herdmann F, Resilienz in Unternehmen: Gut aufgestellt – auch in schwierigen Zeiten, online verfügbar unter https://www.beuth.de/de/themenseiten/resilienz-in-unternehmen

Organisationale Resilienz

Organisationale Resilienz beschreibt die Fähigkeit einer Organisation, disruptive Ereignisse durch die Entwicklung spezifischer Bewältigungsstrategien wirksam zu absorbieren, und die Entwicklung für den eigenen Wandel zum Vorteil zu nutzen (Lengnick-Hall und Beck 2009 sowie Lengnick-Hall et al. 2011). Resiliente Organisationen können in wechselhaften Umwelten mit einem hohen Grad an Unsicherheit überleben und gedeihen (Taleb 2012) – und so „antifragil“ sein (Holtfort 2015).

 

Holtfort T (2015) Antifragilität. Ein neues organisationales Rahmenwerk für den evolutorischen Wandel. OrganEntwickl 34(4):39–41; Lengnick-Hall CA, Beck TE (2009) Resilience capacity and strategic agility: prerequisites for thriving in a dynamic environment. The University of Texas at San Antonio, College of Business Working Paper Series; Lengnick-Hall CA, Beck TE, Lengnick-Hall ML (2011) Developing a capacity for organizational resilience through strategic human resource management. Hum Resour Manag Rev 21(3):243–255; Taleb NN (2012) Antifragile: things that gain from disorder. Random House, New York

Krisenstab

Ein Krisenstab ist eine temporäre Sonderorganisationsstruktur zur Bewältigung von Krisensituationen. Meist verstärkt durch externe Berater und Experten, koordiniert und steuert er sämtliche Maßnahmen, die das Krisenmanagement im eigentlichen Sinne betreffen und setzt Vorgaben der strategischen Ebene (sog. Gold-Ebene) um (siehe Resilienz-Glossar: Krisenmanagement), häufig mit eigener, weitreichender Entscheidungsbefugnis. Der Krisenstab verfolgt das Ziel, Schäden und Auswirkungen von Krisen auf z.B. das Unternehmen zu vermeiden bzw. zu minimieren und schnellstmöglich den normalen Geschäftsbetrieb wiederherzustellen. Methodisch arbeiten Krisenstäbe häufig auf Basis des sogenannten Führungsrhythmus, einer Methodik zur strukturierten Entscheidungsfindung.

Krisenmanagement

Im Krisenmanagement hat sich eine dreigliedrige, funktionsorientierte, hierarchische Struktur bewährt. Diese Struktur wird auch als Gold-Silber-Bronze-Prinzip bezeichnet. Sie spiegelt die jeweiligen Verantwortlichkeiten wider, sorgt für klare Führungs- und Unterstellungsverhältnisse und erlaubt gleichzeitig ein flexibles Reagieren (vgl. Bédé, Axel (Hg.) (2009): Notfall- und Krisenmanagement im Unternehmen, Steinbeis-Transfer-Institut Management und Business. 1. Aufl. Stuttgart, Berlin: Steinbeis-Ed (Transfer-Dokumentation-Report Vertiefungsrichtung, S. 13).

Die Gold-Ebene ist die strategische Ebene, die sogenannte Entscheidungsebene. In Unternehmen ist sie vom Top-Management besetzt. Die Gold-Ebene fällt richtungsweisende Entscheidungen nach entsprechender Vorbereitung/Beratung durch die strategisch-taktische Ebene. Die strategisch-taktische Ebene ist der sogenannte Krisenstab (siehe Resilienz-Glossar: Krisenstab). Die operative Ebene, zumeist Teil des Notfallmanagements, führt die erforderlichen Maßnahmen durch.